Eine Nacht voller technischer Pannen. Erst habe ich
festgestellt, dass meine neue Kamera kaputt ist, dann habe ich bemerkt, dass
ich den Foto des Handy noch nicht beherrsche und schließlich habe ich vergessen
Fotos von unserem Schnitzel zu schießen. Ich hatte mich mit Henrik (Offside) und
Robert (Ballesterer) im Lamas in Flamengo verabredet. Bei panierten
Zwiebelringen und Schnitzel mit „französischer Beilage“ (Erbsen, Zwiebeln,
Schinken und Mini-Pommes) fachsimpelten wir über Fußball, die WM und Brasilien.
Das anstehende Spiel von Botafogo gegen Deportivo
Quito in der Quali zum diesjährigen Libertadores-Pokal wurde eigentlich als
reine Formsache wahrgenommen. Deportivo hatte in Quito – 2850m ünn – in der
Höhenluft nur ein mageres 1:0 erreicht. Eigentlich gingen alle davon aus, dass
das zu wenig war. Botafogo dagegen war gewillt nach 17 Jahren endlich wieder
eine Libertadores-Endrunde zu spielen.
Diese Aussicht munterte die Fans so auf, dass satte
50.000 ins Maracanã kamen. Und sie hatten eine beeindruckende Choreo mit dem
Spruch: „Der Riese ist zurück“. Aber es hatte auch lange Schlangen am Eingang
zur Folge.
Das Spiel lief wie erwartet: Botafogo dominierte das
Spiel und Quito hat kein einziges Mal aufs Tor geschossen. Von Anfang an hatten
sie die Taktik das Tor aus dem Hinspiel über die Zeit zu retten. Lange Zeit
ging das auch gut, da sich Botafogo nicht gerade geschickt bei seinen Angriffen
verhielt. Aber noch in der ersten Halbzeit fiel das 1:0 zur Erleichterung für
die Hausherren. Gegen Ende des Spiels öffneten sich dann alle Tore und so
konnte Botafogo zum Schluss sogar noch auf 4:0 erhöhen.
Insgesamt kann aber Botafogo nicht wirklich
zufrieden sein, denn es lief nicht rund. Quito war einfach kein Gegner auf
Augenhöhe. Nächste Woche folgt schon das große Duell in der Gruppenphase gegen
die Mannschaft vom Papst: San Lorenzo. Da muss man sich steigern.
Übrigens: Bei 50.000 Zuschauern und der tollen
Akustik des Maracanã war natürlich viel los. Aber trotzdem fand ich nicht, dass
viele Lieder gesungen wurden. Mir ist dann auch aufgefallen, dass die Transparenter
der größten Torcida Botafogos, der Fúria, fehlten. Es scheint, als ob die
Auftrittsverbot hätten und das merkt man an der Stimmung.
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