„Desaster! Desaster!“ schrie der Mann hinter mir auf
der Tribüne. Ja, der brasilianische Meister Fluminense hat diese Woche ein
Desaster erlebt. Die 0:3 Heimniederlage im Libertadores-Pokal gegen Grêmio war
sicherlich eine große Überraschung. Das Mittwochabend-Spiel bedeutete
Fluminenses Heimauftakt im Kontinentalwettbewerb. Nach dem Auswärtssieg in der
Vorwoche waren die Tricolores guter Dinge, dass man mit einem Sieg schon so
etwas wie eine Vorentscheidung hätte erzwingen können. Trotz der Anstosszeit
22.00h an einem Werktag, fanden 22.000 Fans den Weg ins Engenhão, die sich gut
gersanglich einstimmten und zum Einlaufen der Mannschaften das traditionelle „Reispulver“
in die Höhe schmissen.
Das Spiel wurde sehr taktisch und abwartend geführt.
Fluminense übernahm, wie erwartet, die Initiative und wurde aber von einem sehr
cleveren und abwarteten Gegner überrascht. Grêmio stand sicher in der Abwehr
und kam in schnellen Kontern zu den besseren Torchancen. In der 32. Minute war
es dann soweit. Der argentinische Stürmer Barcos, gerade erst von Palmeiras
verpflichtet, köpfte nach einer Ecke zum 0:1 ein.
Von da an gab es kein Durchkommen mehr für die
Angreifer von Fluminense. Immer wieder bissen sie sich in der Betonabwehr Grêmios
fest. In den Minuten 54 und 69 konnte der Gast dann noch durch André Santos und
Vargas auf 0:3 erhöhen. Trainer Luxemburgo führte wahre Freudentänze an der
Seitenlinie auf, währen der ausgewechselte Rafael Sóbis wie ein Häufchen Elend
an der Bande sitzen blieb.
Somit gelang es Grêmio seine Scharte der Niederlage
im ersten Spiel wett zu machen und in der Gruppe 8 des Libertadores-Pokal
stehen jetzt alle vier Teams mit ausgeglichenen drei Punkten dar. Noch ist
nichts entschieden. Aber die Tricolores gingen sicherlich mit viel
Kopfschmerzen nach Hause. Im Gegensatz dazu feierten die Grêmistas ihren Sieg. Mehrere
Busse hatten sich auf die etwa 24 Stündige Reise aus Porto Alegre gemacht, um
ihr Team anzufeuern. Die Rückfahrt wird im Flug vergehen.
Es folgt eine sehr kompetente Analyse meines
Kollegen Tim Vickery von BBC (leider ist der Ton am Anfang nicht so gut, wegen
der Stadionansagen):
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