Ich habe den Rest der Woche in Cordoba verbracht. Heute konnte ich mit dem
Belgrano-Fan Nico zwei Stadien besuchen. Zunächst führte er mich in den
Stadtteil Alberdi zum Stadion von Belgrano. Alberdi ist ein Arbeiterstadtteil
mit vielen Migranten aus Bolivien und Peru. Das ist auch das Profil der Fans
von Belgrano. Das Derby wird gegen den Mittelschichtverein Talleres
ausgetragen, der Belgrano als „Bolivianos“ beschimpft. Die Antwort ist dann
immer „Was machen wir in Bolivien? Wir bringen die Drogen für unsere Partys
mit.“
Die Provinz Cordoba war die erste argentinische Region, die sich von
Spanien lossagen konnte. Daraus leiten die Belgrano-Fans eine Berufung zum
Wiederstand ab. Bei den Protesten während der Krise von 2001 kam es in Alberdi
zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei. Die Protestierenden
schmissen Murmeln auf die Straße, damit die Polizeipferde ausrutschten. Diese
Geschichte ist auf vielen Graffitis verewigt.
Das klubeigene Stadion liegt schön in Mitten des Stadtteils. Man ist nah am
Feld. Aber für Derbys wird das größere Mario-Kempes-Stadion genutzt. Dieses
liegt außerhalb der Stadt und wurde für die WM 1978 erbaut. Hier ereignete sich
die „Schmach von Cordoba“.
Auch in Argentinien isst man gut. Hier ein Locro (Maiseintopf) und
Empanadas (Pasteten).
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