Die Stadt
Cuiabá diente dem französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss (1908 –
2009) 1938 als Ausgangspunkt für seine berühmte Expedition zu entlegenen Indianervölkern
im an der Grenze zu Bolivien gelegenen Bundesstaat Mato Grosso. Neben der von
Abenteurern und Goldsuchern bevölkerten kleinen Altstadt beschrieb der Franzose
auch das heiße und trockene lokale Klima. In den Nachmittagsstunden fällt es in
Cuiabá tatsächlich mitunter schwer, sich über die Straßen zu bewegen und man
fragt sich, wie in einem derartigen Klima WM-Spiele stattfinden können.
Die Stadt wurde vor allem zum WM-Standort gekürt, weil die in der Nähe
liegende Naturparks für den Tourismus interessanter gemacht werden sollen. Am
berühmtesten ist das riesige Sumpfgebiet Pantanal, das sich hervorragend für
Safaritouren eignet, bei denen Kaimane, Wasserschweine und Vögel beobachtet
werden können. Nördlich von Cuiabá liegt der Nationalpark Chapada dos
Guimarães. In der dortigen Savannenlandschaft haben sich bizarre
Felsformationen und Wasserfälle gebildet. Schließlich gibt es noch die
glasklaren Wasser von Nobres, in denen man sich zum Schnorcheln treiben lassen
und Fische beobachten kann.
Mato Grosso gilt als der Bundesstaat mit der größten Zahl verschiedener
Ethnien. Insgesamt gibt es 38 Indianerstämme. Wer auf den Spuren von
Lévi-Strauss wandern will kann einen von ihnen besuchen oder in das
Indianermuseum in Cuiabá gehen. Und wem die Zeit für die Ausflüge in die
Naturparks fehlt, dem sei ein Besuch des Zoos auf dem Universitätsgelände ans
Herz gelegt.
Die Fische Pacu und Pintado sind das wichtigste Nahrungsmittel in Cuiabá.
Sie erhält man in einem der Peixaria genannten Fischlokale außerhalb der Stadt.
Dort werden die Fische fritiert oder in Eintöpfen wie Mujica oder Escabeche
serviert. Dazu reicht man Reis mit der etwas säuerlich schmeckenden Frucht
Pequi sowie Maniokmehl mit Banane. Zum Nachtisch gibt es Furumdu, ein süßer
Kompott aus Papaya, Melasse und Zimt.
Der Fußball
1934 formierte sich in Cuiabá der Verein Mixto. Die Idee seiner
Gründerväter war es, einen Klub für verschiedene Sportarten anzubieten, dem
Männer wie Frauen beitreten können. Daher der Name Mixto. Er wurde zum
wichtigsten Verein in Cuiabá und konnte in den 1970er und 1980er Jahren sogar
ein paar Jahre in der ersten brasilianischen Liga verbringen. Zuletzt war man von 2006 bis 2009 in der dritten
Liga, ehe der Abstieg erfolgte. Heimspiele werden im Schnitt von 4.000
Zuschauern besucht. Angesichts der prekären Situation des lokalen Fußballs
scheint ein WM-Stadion überflüssig zu sein. Deshalb bestehen zwei Tribünen des
Verdão-Stadions auch aus Stahlrohrgerüsten, die nach der WM im Nachbarort
Rondonópolis aufgebaut werden sollen.
Im Jahr 2001 gründete Gaúcho, ein ehemaliger Profi von Flamengo aus Rio de Janeiro, den Verein Cuiabá
Esporte Clube. Gaúcho wollte damit die Schwäche des traditionellen
Fußball-Vertreters ausnutzen. Sein Klub hat seitdem große sportliche Erfolge
erreicht und vertritt Mato Grosso inzwischen in der dritten nationalen Liga.
Eine ähnliche Geschichte weist der Luverdense Esporte Clube auf, der
2004 im benachbarten Lucas do Rio Verde gegründet wurde.
Mixto Esporte Clube
Gegründet: 20. Mai 1934
Trikots: weiß-schwarze Hemden, schwarze Hosen
Titel:
Staatsmeisterschaft: 24 Mal
Wichtige Spieler: Bife, Fernando, Tostão II, Pastoril
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