Wenige Tage vor der Auslosung der WM-Gruppen kann
man beginnen über die möglichen Spielorte zu spekulieren. Oder besser: Wünsche
zu äußern. Bei den Wünschen kommt es natürlich auf den Standpunkt an: man kann
sich zum einen, aus dem Blickwinkel der WM-Reisenden touristisch interessante
Orte wünschen. Vom sportlichen Standpunkt der Mannschaft aus gesehen, wäre es
eher vorteilhaft klimatisch günstige Orte mit kurzen Anfahrtswegen zu
bevorzugen.
Aus meiner Sicht sind die touristisch
interessantesten Orte dieser WM: Rio de Janeiro, Salvador, Brasilia und Manaus.
Die letzten drei Städte sind aber klimatisch anstrengend und Manaus führt zu
dem längsten Anfahrtsweg. Die kürzesten Reiseverbindungen mit annehmbaren
klimatischen Bedingungen findet man in Brasiliens Südosten: Rio de Janeiro, São
Paulo und Belo Horizonte. Die schwierigsten Städte sind aus meiner Sicht:
Cuiabá, Manaus, Brasilia, Fortaleza, Natal, Recife und Salvador (in dieser
Reihenfolge, wobei Cuiabá der anstrengendste Ort ist). Die touristisch uninteressanteste
Stadt ist Curitiba. Somit wäre mein erster Wunsch Cuiabá, Manaus und Curitiba
zu vermeiden.
Schaut man sich die Gruppen an, so gibt es nur
sieben Möglichkeiten für die deutsche Nationalmannschaft, denn Deutschland wird
sicher als Gruppenkopf, also auf eine 1 gesetzt, und die A1 (São Paulo,
Fortaleza, Brasilia) ist dem Gastgeber Brasilien reserviert. Somit bleiben B1 –
H1. Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten:
B1: Salvador, Rio, Curitiba
C1: Belo Horizonte, Brasilia, Cuiabá
D1:
Fortaleza, São Paulo, Natal
E1:
Brasilia, Salvador, Manaus
F1:
Rio, Belo Horizonte, Porto Alegre
G1:
Salvador, Fortaleza, Recife
H1:
Belo Horizonte, Rio, São Paulo
Die Gruppen B und C würde ich gerne wegen Curitiba
und Cuiabá vermeiden. Die Gruppe D provoziert anstrengende Nord-Süd-Reisen.
Gruppe G versucht die Reisewege zu verkürzen, da alle Orte in einer Region –
Nordosten – angesiedelt sind. Das wäre der Idealfall für Strandurlauber, die
Mannschaft hat aber wenige Ruhetage, wegen dem späten Turnierbeginn und es
handelt sich um klimatisch sehr heiße Orte. Sollte Deutschland in diese Gruppe
gelost werden, dann sollte der DFB unbedingt sein Mannschaftshotel im Nordosten
und nicht im Südosten beziehen.
Somit sehen wir, dass die Gruppe E touristisch am
interessantesten wäre. Außer Rio sind alle in dieser Kategorie genannten Städte
vertreten und nach Rio käme man spätestens zum Finale. Aber für die Mannschaft
wäre besonders das Spiel in Manaus schwierig. Auf der anderen Seite finden wir
in der Gruppe H die kürzesten Reisewege, aber auch die wenigsten Ruhetage, da diese
Gruppe den spätesten Turnierbeginn hat.
Eventuell stellt Gruppe F einen Kompromiss dar. Man
würde mit Rio die Janeiro die interessanteste Stadt Brasiliens besuchen und
hätte dann einen kurzen Weg nach Belo Horizonte. Das dritte Spiel führt zu
einem weiten Weg nach Porto Alegre. Aber die Stadt befindet sich im kühlen
Süden des Landes. In der KO-Runde würde man dann entweder São Paulo, Brasilia,
São Paulo, Rio oder Brasilia, Rio, Belo Horizonte, Rio machen und somit
ziemlich sicher mit Brasilia ein weiteres touristisches Highlight sehen. Außerdem
würde man sich fast nur in der Südostregion bewegen und somit relativ kurze
Wege haben.
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