Donnerstag, 28. November 2013

Flamengo – Atlético PR, 2:0


Gestern war viel los. Erst stürzte in São Paulo ein Kran an der Baustelle des neuen WM-Stadions ein und riss zwei Menschen in den Tod und Teile der Dachkonstruktion ein. Diese Nachricht ging natürlich in Windeseile um die Welt und entflammt erneut die Diskussion, ob Brasiliens Stadien rechtzeitig fertig werden. Hier ein Video.


Kurz danach kam die Nachricht vom Tod des zweifachen Weltmeisters Nilton Santos. Er war Teil des brasilianischen WM-Aufgebots in den Jahren 1950, 1954, 1958 und 1962. Bei den letzten zwei Gelegenheiten durfte er den Pokal in Händen halten. Nilton Santos spielte während seiner ganzen Karriere bei Botafogo in Rio de Janeiro. Er wird wegen seines Fußballwissens und seiner kompletten Spielanlage auch die Enziklopädie des Fußballs genannt.


Aber dann war da noch das brasilianische Pokalfinale, das hier mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Das Hinspiel in Curitiba ging letzte Woche 1:1 aus und somit genügte Flamengo gestern ein 0:0, um den Pokal in den Himmel recken zu dürfen.
Dementsprechend hoffnungsfroh machten sich die Flamenguistas auf den Weg zum Stadion. Ich nahm die U-Bahn etwa drei Stunden vor dem Spiel und sie kam einer Sardinenbüchse gleich. Auch rund um das Maracanã war viel los. Die Stadtverwaltung schleppte unzählige Falschparker ab. Ich verstehe ja nicht, warum die Leute immer noch mit dem Auto kommen müssen, obwohl bekannt ist, dass es keine Parkplätze mehr gibt.


Auf der Südseite wurde ein Teil des Gehsteigs mit Gittern für die Auswärtsfans abgegrenzt. Ich sah richtig viele Busse aus Curitiba ankommen. Diese wurden natürlich trotzdem mit Bechern und Flaschen beworfen. Aber am Gitter konnte ich mehrfach sehr freundliche Gespräche zwischen Atleticanos und Flamenguistas beobachten. Beide Vereine spielen in rot-schwarz und so kann man die Fans nicht so leicht auseinanderhalten.


Etwa eine Stunde vor Anpfiff begann sich die Situation zu beruhigen. Scheinbar folgten die Fans dem Aufruf der Stadionverwaltung und gingen früh ins Stadion. Das Spiel war mit 68.000 Zuschauern restlos ausverkauft, wobei nur 58.000 Zahlende vermeldet wurden. In Brasilien müssen Kinder unter 12 und Senioren über 65 keinen Eintritt zahlen. Dazu kommen die Plätze, die im Besitz der „Erbauer“ des Maracanã sind. Vor 1950 wurde der Stadionbau unter anderem mit großzügigen Spenden finanziert. Diese Spenderfamilien bekamen im Gegenzug auf ewig Plätze im Maracanã zugewiesen. Das ist im Übrigen auch ein großes Problem für die WM, denn die FIFA will dieses Recht dieser Familien nicht anerkennen.


Der Bereich dieser Plätze befindet sich direkt vor der Pressetribüne. Mehrfach konnte ich dort Auseinandersetzungen beobachten. Einmal haben sich die Fans mit Journalisten angelegt, dann mit stehenden Fans. Mir kamen die alle recht nervös vor. Die Eintrittspreise waren gigantisch hoch: R$100, R$250, R$350, R$500 und R$800 (also zwischen €32 und €253, wobei die billigste Kategorie für Auswärtsfans war. Flamengofans hatten als Mitglieder des Vereins die Möglichkeit günstigere Karten zu bekommen). Damit war das brasilianische Pokalfinale teurer als ein Champions-League-Finale.



Ein ausverkauftes Maracanã ist ein Erlebnis. Die Akustik ist der Wahnsinn. In der Fankurve wurde fleißig gesungen, während die anderen Besucher bei Ballkontakt Atlético nur pfiffen. Finde ich ja auch seltsam. Warum singen sie nicht? Das Spiel war eigentlich langweilig und es gab kaum Torchancen. Flamengo war sehr effizient mit seiner defensiven Taktik und ließ keine einzige Torchance des Tabellenzweiten Atlético-PR zu. In den letzten fünf Minuten gelangen den Hausherren dann noch zwei Tore nach Kontern, das zweite übrigens ziemlich Klasse. Danach kamen sich zwei Spieler in die Haare, die beide vom Platz gestellt wurden. Damit ist Flamengo nicht nur Pokalsieger, sondern auch für die Copa Libertadores qualifiziert. 

Montag, 25. November 2013

Flamengo – Corinthians, 1:0


Es regnet in Rio de Janeiro seit Tagen. Der Übergang von Winter auf Sommer ist typischerweise durch warmen Tropenregen gekennzeichnet. In den paar trockenen Stunden am Sonntag hat es meine Wohnanlage geschafft einen Grillnachmittag durchzuführen. So kann ich euch einen typischen brasilianischen Sonntag zeigen: erst grillen mit Freunden und Familie, danach Fußball. Beliebtes Grillfleisch ist in Brasilien Rinderrücken (Picanha), Würste, Hähnchenflügel und Hühnerherzen, meist am Spieß.


Mein Freund Lugui kam dann auch noch vorbei, um einen Caipirinha zu trinken. Aber um kurz nach vier machten wir uns auf ins Maracanã, um Flamengo gegen Corinthians zu sehen. Lugui ist Flamenguista und ganz glücklich, dass sein Verein im Pokalfinale ist. Da er sich die völlig überteuerten Finalkarten nicht leisten kann, schaut er sich seine Mannschaft in einem relativ unbedeutenden Ligaspiel an.


Beide Klubs spielen nicht mehr gegen den Abstieg und können auch die Libertadores-Plätze nicht mehr erreichen. Für beide Vereine ist diese Situation eigentlich eine Blamage. Der Weltpokalsieger Corinthians ist der Klub mit dem höchsten Budget in der brasilianischen Liga und bleibt mit einem 10. Platz weit hinter den Erwartungen zurück.


Flamengo lebt sowieso immer über seinen Verhältnissen. Ich habe wieder eine Fahne im Fanblock gesehen, auf der stand: „Flamengo – Das größte Imperium, das je existierte“. Das übersetzt die arrogante Selbstüberschätzung von Flamengo. Ein Verein, der sich in folgender Logik versteht: Flamengo = Größte Anhängerschar in Brasilien = Brasilien, Nabel der Fußballwelt = Flamengo, bester und größter Verein der Welt.


Bis heute lebt man in der Erinnerung der Mannschaft rund um Zico, die Anfang der 1980er den Libertadores- und den Weltpokal gewann. Wohlgemerkt: das sind die einzigen internationalen Titel von Bedeutung, die Flamengo je gewinnen konnte! Damit gibt es 12 Vereine in Südamerika, die mehr Libertadores gewonnen haben, 12 Vereine in Europa, die öfter die Champions League gewonnen haben und 16, die schon öfter den Weltpokal (darunter allein drei Brasilianer) gewonnen haben. Flamenguistas fühlen sich, wie die ersten in dieser Liste, dabei sind sie höchstens auf Platz 25 (zusammen mit 21 anderen Teams, die auch einen Titel vorweisen).


Wenn ein Flamenguista dann merkt, dass seine Mannschaft in der Titelanzahl nicht mithalten kann, dann verweist er auf die Größe der Fanmasse. Man schätzt etwa 30 Millionen Flamengo-Fans, was wahrscheinlich tatsächlich die größte Fanmenge weltweit ist. „Wir sind der größte Verein, mit der leidenschaftlichsten Fans.“, ist dann der Standartspruch.  
Knapp 30.000  (also 0,1% der Flamenguistas) wollten das „größte Imperium“ gestern sehen und damit war das Maracanã mal wieder bei Weitem nicht ausverkauft. Schon witzig, dass die großen und leidenschaftlichen Flamenguistas das Maracanã nicht voll kriegen. Viele von ihnen waren auch in der Fankurve gesessen. Es ist auch überraschend, dass so ein Verein hoch verschuldet ist. Insofern zählt Flamengo natürlich immer zu den Meisterschaftsfavoriten. Der aktuelle 11. Platz ist da eine absolute Enttäuschung.



Das Spiel war auch wieder schlecht. Der einzige echte Torschuss führte zum Siegtreffer Flamengos. Nach Spielende mussten wir durch den Regen zur U-Bahn laufen. Immerhin ist der Regen warm. Lugui musste sich natürlich wärend des ganzen Spiels meine Flamengokritik anhören – der Arme.

Donnerstag, 21. November 2013

32 Mannschaften für die WM qualifiziert


Gestern hat sich Uruguay als letzter der 32 Teilnehmer für die WM qualifiziert. Die Uruguayer haben es sich nicht nehmen lassen obiges Video ins Netz zu stellen und so schon mal ihren großen Nachbarn zu provozieren. Der Vollständigkeit halber eine Liste der 32 WM-Teilnehmer:

Europa: Spanien, Deutschland, Belgien, Schweiz, Niederlande, Italien, England, Portugal, Griechenland, Bosnien-Hercegovina, Kroatien, Russland, Frankreich

Südamerika: Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Chile, Ecuador, Uruguay

Mittel-, Nordamerika, Karibik: Costa Rica, Honduras, Mexiko, Vereinigte Staaten

Afrika: Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria

Asien: Australien, Iran, Japan, Südkorea

Am 06.12.13 wird in Costa do Sauípe, ein Baderesort im Bundesstaat Bahia, die Auslosung stattfinden. Folgende Lostöpfe sind wahrscheinlich:

Topf 1: Brasilien, Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Schweiz, Uruguay

Topf 2: Niederlande, Italien, England, Portugal, Griechenland, Bosnien-Hercegovina, Kroatien, Russland

Topf 3: Frankreich, Chile, Ecuador, Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria


Topf 4: Australien, Iran, Japan, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, Vereinigte Staaten

Mittwoch, 20. November 2013

Umsatz der brasilianischen Klubs

Diese Woche wurden die Umsätze der wichtigsten brasilianischen Fußballklubs veröffentlicht. Die Zahlen zeigen in erster Linie, dass die Formel „Geld schießt Tore“ nicht automatisch gilt. Von den 12 umsatzstärksten Klubs blieben acht hinter ihren Erwartungen zurück. Atlético-MG hat sein Soll erfüllt und nur drei Mannschaften konnten bessert als erwartet abschneiden. Am besten konnte der Meister Cruzeiro sein Geld investieren.


Verein
Umsatz in Millionen
Tabellenplatz

1.
Corinthians
R$ 358,5
9
-8
2.
São Paulo
R$ 282,8
8
-6
3.
Inter
R$ 252,8
11
-8
4.
Palmeiras
R$ 241,1
1 (Zweite Liga)
-17
5.
Flamengo
R$ 212,0
12
-7
6.
Santos
R$ 197,8
10
-4
7.
Atlético-PR
R$ 187,0
4
+3
8.
Atlético-MG
R$ 162,9
7
-1
9.
Fluminense
R$ 151,1
15
-6
10.
Vasco
R$ 139,4
18
-8
11.
Botafogo
R$ 122,8
5
+6
12.
Cruzeiro
R$ 120,3
1
+11


Unter den 12 umsatzstärksten Vereinen finden sich 11 der sogenannten 13 großen Klubs Brasiliens. Nur Grêmio und Bahia fehlen. Dafür ist Atlético-PR in die Liste gerutscht. Die Vereine aus São Paulo führen die Liste an. Ein Sonderfall ist Palmeiras, der viel in seinen Wiederaufstieg in die erste Liga investiert hat.

Montag, 18. November 2013

Fluminense – São Paulo FC, 2:1


Am viertletzten Spieltag liegen die Nerven blank. Der amtierende Meister Fluminense hatte unter der Woche sein Heimspiel gegen den Tabellenletzten Náutico gewonnen und hatte am Sonntag die Chance bei einem erneuten Heimspiel gegen São Paulo den Abstiegsrängen zu entfliehen.


Ich traf David Goldblatt, den Autor von „The Ball is Round – A Global History of Football”, in Copacabana. Gemeinsam gingen wir in die Favela Chapeu Mangueira in Leme. Dort wurde der Wirt David mit seiner Kneipe in den letzten Monaten berühmt für seine Kreationen. Wir bestellen panierte Würstchen mit Chips, Bier und unterhalten uns über CBF-Präsidenten, Fußballübertragungen im Radio und Brasiliens WM-Niederlagen.
Die Bar do David ist auf der Anhöhe einer Favela gelegen. Im Prinzip hat man von hier aus einen tollen Ausblick auf Copacabana, aber – passend zur Tabellensituation von Fluminense – war der Himmel grau und bedeckt. Mitten in unserem Gespräch kam dann so ein gewaltiger Regenschauer hernieder, wie er nur in den Tropen existiert. Wir flohen in das schützende Innere der Bar und waren erst einmal gefangen. Als der Regen nachließ machten wir uns mit Verspätung in Richtung Maracanã auf.


Es waren schon 20 Minuten gespielt und São Paulo war mit 0:1 in Führung gegangen, als wir das Stadion betraten. In der neuen Presseeingangshalle fand ich die Garrinchabüste, die im Oberrang abmontiert wurde. Hier ist sie aber etwas zu versteckt, für meinen Geschmack.


Das Spiel war fürchterlich schlecht. Immerhin waren 37.000 Fans gekommen, um sich mit ihrer Mannschaft gegen den Abstieg zu stemmen. Noch vor der Halbzeit gelang der Heimelf der Ausgleich. São Paulo war mit einer B-Elf angetreten, da sie am Mittwoch das Halbfinale des Copa Sulamericana (so etwas wie die Europa League) austragen werden. Der Sieger der Copa Sulamericana qualifiziert sich für die Copa Libertadores im nächsten Jahr. So konnte São Paulo im sicheren Mittelfeld der Meisterschaft schon mal auf ein paar Punkte verzichten.


In der Halbzeit wurde auf den neuen Großbildleinwänden angekündigt, dass der Star der 2010er Meistermannschaft Dario Conca zu Fluminense zurückkommt. Die Fans feierten die Nachricht. Es wird also scheinbar mit der ersten Liga geplant. Dazu musste aber zumindest dieses Heimspiel gewonnen werden. Die zweite Halbzeit war eine Qual. Es schien, als ob niemand gewinnen wollte. In der 90. Minute köpfte dann der Innenverteidiger Gum doch noch den 2:1-Siegtreffen für die Heimelf. Dadurch, dass Criciúma, Bahia und Portuguesa auch gewonnen haben, bedeutet das jedoch noch lange keine Entwarnung.


Zwei Dinge haben Brasiliens Fußballwelt diese Woche noch bewegt. Erstens gab es eine Protestaktion der Profispieler, die sich „Bom Senso“, etwa „Gesunder Menschenverstand“, nennt. Die Spieler fordern zum einen kürzere Regionalmeisterschaften, um so weniger Spiele austragen zu müssen, und zum anderen mehr Mannschaften in den unteren Ligen, um die kleineren Klubs aktiv zu halten.


Dazu nahmen die Spieler Transparente aufs Spielfeld und blieben eine Minute mit gekreuzten Armen stehen. In São Paulo kündigte der Schiedsrichter an die Aktion nicht zuzulassen und gelbe Karten zu verteilen. Nach kurzer Unterredung schoben sich die beiden Mannschaften (São Paulo und Flamengo) den Ball für eine Minute zu.

                         http://f.i.uol.com.br/folha/esporte/images/13317804.jpeg

Das zweite Thema ließ dann den gesunden Menschenverstand wieder völlig bei Seite. Flamengo verkündete die Eintrittspreise für das Pokalfinale gegen Atlético-PR. Es wurden Tickets in vier Preiskategorien angeboten: R$250 (€81), R$350 (€113), R$500 (€162), R$800 (€260). Am Donnerstag entschied dann ein Richter, dass es sich um Wucher handeln würde und legte folgende Kategorien fest: R$120 (€39), R$160 (€52), R$200 (€65), R$320 (€104). Immer noch teuer, aber nicht mehr ganz so wahnsinnig.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Flamengo schon knapp 30.000 Tickets verkauft und protestierte gegen die Entscheidung. Am Freitag gab ein anderer Richter Flamengo recht und bestätigte die ursprünglichen Eintrittspreise. Damit ist das brasilianische Pokalfinale teurer als das Champions League Finale. Der angeblich so volksnahe Arbeiterverein zeigt damit seine eklige Seite. Seine treue Anhängerschaft wird im Moment der Entscheidung schlichtweg ausgeschlossen.

Donnerstag, 14. November 2013

Breaking News: Cruzeiro Meister!

Cruzeiro aus Belo Horizonte hat soeben 3:1 in Salvador gegen Vitória gewonnen und ist damit zum dritten Mal brasilianischer Meister geworden. Vier Tage vor Saisonende hat die Mannschaft aus Minas Gerais 16 Punkte Vorsprung und kann somit nicht mehr eingeholt werden.




Montag, 11. November 2013

Vasco – Santos, 2:2


Nach vier Wochen Deutschlandreise bin ich wieder zurück in brasilianischen Stadien. Die Situation hat sich für die Cariocas Vasco und Fluminense am sechstletzten Spieltag dramatisch zugespitzt. Beide sind extrem abstiegsbedroht. Flamengo hingegen ist gerettet und Botafogo macht sich daran auch noch die Qualifikation zur Copa Libertadores zu verspielen.  
Rio de Janeiro hat mich mit wunderbarem sonnigem „Frühlingswetter“ begrüßt. Ideal, um an der „Mauer“ in der Urca noch ein paar Bier zu trinken. Ich treffe mich dort mit Jens und genieße die Aussicht. Die Urca ist ein recht versteckter Stadtteil am Fuß des Zuckerhutes. Dort haben die Besitzer der Bar Urca bemerkt, dass sie aufgrund ihrer, zwar schwer zugänglichen, aber sensationell schönen Lage, Publikum anziehen können. Nun verkaufen sie an einer Theke Bier und Pastetchen, die das Publikum auf die andere Seite der Straße bis zu einer halbhohen Mauer nimmt und die Aussicht auf die Guanabara-Bucht genießt.


Die Bar Urca genießt inzwischen so einen guten Ruf, dass man kaum noch Platz findet auf der Mauer. Leider verlangt der Wirt inzwischen auch R$10 (€3,30) für eine Flasche brasilianisches Bier. Viel zu teuer. Aber was soll´s, es handelt sich wirklich um ein gesegnetes Stück Erde und das Wetter war phänomenal. Doch nach ein paar Bier musste ich mich wieder von Jens verabschieden und die engen Straßen und Brücken aus der Urca hinausfinden, um die U-Bahn in Richtung Maracanã zu nehmen.
In Vascos Stadion São Januário werden gerade Reparaturarbeiten am Dach durchgeführt, deshalb wurde ins Maracanã ausgewichen. Am Parkplatz der Uni gegenüber des Stadions treffe ich Camilo und seine Gang. Sie haben den Kofferraum voller Bier und glühen auf das Spiel vor. „Wenn Vasco heute verliert, dann sind wir abgestiegen.“, heißt die pessimistische Meinung in der Runde.


Der Verein hat den Eintrittspreis auf R$10 gesenkt, um im Abstiegskampf auf die Unterstützung der Fans bauen zu können. Der Ruf wurde erhört und alle verfügbaren 57.000 Tickets verkauft. Um das Stadion war schon die Hölle los, als wir beschlossen hinein zu gehen.
Schon unter der Woche war das Maracanã einmal ausverkauft, als Flamengo seine Halbfinalbegegnung des brasilianischen Pokals absolvierte und gewann. Es scheint, als ob die Cariocas plötzlich wieder den Geschmack am Fußball gefunden haben. Was sind die Gründe dafür? Sicherlich handelt es sich um wichtige Spiele und der Eintrittspreis (im Falle von Vasco) wurde deutlich gesenkt. Außerdem ist das Maracanã leichter zu erreichen, als São Januário.


Ausverkauft zeigt das Maracanã seine Schönheit. Ich muss es immer wieder wiederholen: die Akustik ist fantastisch. Damit war die Atmosphäre auch begeisternd. Doch das Spiel begann schlecht. Santos ging mit 2:0 in Führung und Vascos Star Juninho Pernambucano verletzte sich so schwer, dass er wohl heuer nicht mehr spielen wird. Aber dann kam die Reaktion: noch vor der Halbzeit gelang der Heimelf der Anschlußtreffer.


In der zweiten Halbzeit kam Vasco wie ausgewechselt aus der Kabine zurück und hätte eigentlich das Spiel noch drehen müssen. Es reichte nur zu einem Unentschieden. Mit Abpfiff kam die Nachricht, dass Fluminense 0:1 verloren hat und damit auf die Abstiegsränge gefallen ist. Vasco ist vorerst auf dem rettenden Ufer.



Auch Spitzenreiter Cruzeiro gewann sein Spiel und ist jetzt nur noch drei Punkte vom Titelgewinn entfernt. Die Wahrscheinlichkeit den neuen Meister schon am nächsten Spieltag, also am Mittwoch, zu küren ist somit groß. 

Montag, 4. November 2013

Deutschland-Tour 2013

Heideck:


Offenbach:


Frankfurt:


München:


Eckersmühlen:


München:


Nürnberg:


Wien:


Duisburg:


Bonn:


Berlin: