Langsam geht mein WM-Kater zu Ende und ich kann mir mal
wieder ein Spiel ansehen. Ausgesucht habe ich mir das Viertelfinale der dritten
brasilianischen Liga zwischen Madureira und CRB aus Maceió in Alagoas. Ich kam
etwas zu spät und wurde mit einer Menschenmenge vor verschlossenen Türen
konfrontiert. Brasilianer sind wahre Meister Probleme zu kreieren. Es gab eine
Aktion, der zu Folge alle Fans mit Trikot das Spiel gratis sehen durften.
Irgendwie hat das zu so großem Ansturm geführt, dass es zu Tumulten am Eingang
kam. Die Polizei hat dann beschlossen die Tore zu schließen und niemanden mehr
ins Stadion zu lassen.
Ich habe meinen Presseausweis vorgezeigt und bin dann doch
irgendwie ins Stadion gekommen. Da stand es schon 0:1. Es war schön das Stadio
in Madureira gut gefüllt, aber nicht ausverkauft, zu sehen. Die Stimmung war
gut, da nicht nur die Torcida gesungen hat, sondern auch eine Blaskapelle
gespielt hat. Der Gästeblock war gut gefüllt, da sich mehrere Busse auf die
etwa 24 stündige Reise aus Maceió gemacht hatten. Das Spiel war schlecht und
Madureira eigentlich überlegen, aber ein fürchterlicher Abwehrfehler entschied
dann das Spiel. Nächstes Wochenende gibt es immerhin noch die Chance das Spiel
in Maceió umzudrehen.
Madureira hat 1960 ein paar Freundschaftsspiele in Kuba
absolviert und dabei Che Guevara getroffen. Die Sondertrikots verkaufen sich
sehr gut.
Nach dem Spiel sind Leda und ich in die Kneipe Sobral da
Serra in Osvaldo Cruz, gleich bei Madureira. Die Kneipe ist schön mit Holz
verlkleidet, aber etwas unaufgeräumt. Der Chef Sobral hat uns persönlich
empfangen und die Karte vorgestellt. Sehr sympathisch! Wir haben eine
Kabeljauvorspeise und dann Ochsenschwanz bestellt. Beides sehr gut. Der
Ochsenschwanz eventuell etwas zu fettig. Sobral hat auch eine überraschende Bierkarte.
Leider ist die Kneipe schlecht gelegen: an einer Durchfahrtsstrasse. Somit
waren wir die einzigen Gäste.
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