Donnerstag, 7. Februar 2013

England – Brasilien, 2:1; London, Wembley


Felipão feierte seinen Einstand als neuer (alter) Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft mit einer Niederlage gegen England in Wembley vor 87.000 Zuschauern. Ich habe das Spiel nicht gesehen und analysiere deswegen die brasilianische Presse. Insgesamt wird die Niederlage nicht so tragisch eingestuft, denn in Wembley kann man verlieren.
Hauptdiskussionspunkt war die Berufung von Ronaldinho Gaúcho, der von Mano Menezes weitgehend ignoriert wurde. Die Fans verbanden mit seiner Rückkehr die Hoffnung auf ein sehenswertes Spiel, gerade im Doppel mit Neymar. Was aber passiert ist, ist, dass beide schlecht gespielt haben und Ronaldinho sogar einen Elfmeter verschossen hat.
Brasilianer projezieren auf Ronaldinho Gaúcho den ewigen Wunsch nach dem „schönen Spiel“ und artistischen Einlagen. Ich bin ja der Meinung, dass das letzte gute Spiel von ihm bei der WM 2002 stattgefunden hat. Seitdem hat er sich mehr um Werbegags und anderen Firlefanz, als um Fussball gekümmert. Ich verstehe nicht ganz was die Leute in ihm sehen.
Auch diesmal hatte er scheinbar ein arrogantes Auftreten und riss nach dem Elfeterpfiff den Ball an sich, obwohl das in den letzten Spielen immer die Aufgabe von Neymar war. Brasilianische Beobachter beschuldigen jetzt Ronaldinho, er habe das schwache Auftreten von Neymar zu verantworten. Denn wie ist es möglich, dass er in Brasilien glänzt und in London verblasst?
Auch hier denke ich, dass Neymar gnadelos überschätzt wird. Er hat sicherlich Talent, aber er spielt halt im Moment gegen Linense, Oeste oder Mirassol und nicht gegen Barça, Bayern oder Manchester. Trotzdem hoffe ich, dass die Erfahrung aus dem Englandspiel endlich den Abschied Ronaldinhos bedeuted und jüngere Spieler den Vorzug erhalten.
Hier noch eine Zusammenfassung des Spiels. Kurz vor dem Elfmeter sprechen Neymar und Ronaldinho tatsächlich kurz miteinander. Oder besser, Ronaldinho gibt zu verstehen, dass es keinen Gesprächsbedarf gibt.


BRASILIEN: Julio Cesar; Daniel Alves, David Luiz, Dante e Adriano; Ramires, Paulinho, Oscar e Ronaldinho Gaúcho; Neymar e Luís Fabiano.

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