Donnerstag, 7. März 2013

Fluminense – Huachipato, 1:1



Der gestrige Libertadores Spieltag war nicht erfolgreich für die brasilianischen Mannschaften: Tigre – Palmeiras 1:0, Tijuana – Corinthians 1:0 und Fluminense – Huachipato 1:1. Somit war der brasilianische Meister sogar die einzige Mannschaft, die wenigstens einen Punkt ergattern konnte. Aber das Unentschieden gegen den Provinzklub Huachipato aus Talcahuano in Südchile ist natürlich, gerade bei einem Heimspiel, zu wenig.
Als ich am Engenhão ankam, traf ich sogar überraschender Weise eine Gruppe von etwa einem Dutzend Chilenen, die die weite Reise nach Rio auf sich genommen haben. Ich sprach mit Dario.
„Wie lang ward ihr unterwegs?“
„Fünf Tage! Wir sind fünf Tage mit dem Bus gefahren und heute früh in Rio angekommen.“
Und scheinbar haben sie sich die Zeit mit Bier trinken vertrieben, denn die Jungs waren gut drauf.
„Wie hat Huachipato die Qualifikation zum Libertadores geschafft?“
„Wir sind chilenischer Meister. Der einzige Klub aus dem Süden, der schon zweimal Meister werden konnte: 1974 und 2012!“, erklärt er mir stolz.


„Wie lebt es sich in Talcahuano?“
„Gut. Es ist eine schöne Gegend. Während der Norden Chiles nur aus Wüste besteht, in der Bodenschätze abgebaut werden, ist bei uns Alles schön grün. Die Stadt liegt zwischen Bergen und Seen. Wichtigstes Exportgut sind landwirtschaftliche Erzeugnisse. Jetzt muss ich aber ins Stadion gehen. Meine Freunde rufen schon.“
Nach dieser kleinen chilenischen Heimat- und Sachkunde bagab auch ich mich auf die Tribüne des Engenhão, die schlecht gefüllt waren. Nur etwa 13.000 Fans wollten das Spiel sehen. Gründe dafür dürften der hohe Eintrittspreis und Fluminenses Niederlagen gegen Grêmio und Vasco sein. Außerdem ist eine Anstoßzeit von 22.00h an einem Mittwochabend für den normalen arbeitenden Mensch unmöglich.


Das Spiel entwickelte sich zu einem Slapstick-Stück. Fluminense hatte in der ersten Halbzeit 10 Großchancen, benötigte aber einen Elfmeter, um wenigstens das 1:0 zu erzielen. Die Vorgeschichte des Strafstoßes war ein völlig verunglückter Rückpass zum Torwart, bei dem er den Ball verlor und dann Deco beim Versuch den Ball ins Tor zu schieben umgerissen wurde. Außerdem gab es aber auch noch eine Reihe von unfreiwilligen Bogenlampen und Bananenflanken im Mittelfeld. In der zweiten Hälfte konnte Huachipato sich besser verteidigen und kam dann sogar, etwas glücklich, zum Ausgleich.


Für Fluminense ist dieses Unentschieden sicherlich ein Problem, denn es verbleiben jetzt zwei Spiele in der Gruppenphase des Libertadores, darunter das Auswärtsspiel in Porto Alegre gegen Grêmio, das man wohl kaum gewinnen wird. Dann muss Fluminense beim letzten Spiel, daheim, gegen Caracas unbedingt die Punkte holen und ist so unnötig unter Druck geraten.
Wie immer treffe ich Tim Vickery auf der Pressetribüne, der brillant und enthusiastisch das Spiel zusammenfasst:


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