Mittwoch, 4. Dezember 2013

Rassismus bei der WM-Auslosung?

                                                               Foto: Divulgação

Brasilien ist schon seit Langem im WM-Fieber. Aber die Gruppenauslosung am kommenden Freitag bewegt die Gemüter besonders. Jetzt wurden Rassismus-Vorwürfe gegen die FIFA laut. Der für die Auslosungs-Show zuständige Fernsehsender Globo hatte die dunkelhäutigen Schauspieler Camila Pitanga und Lázaro Ramos vorgeschlagen. Die FIFA hat dagegen ihr Veto eingelegt und stattdessen die hellhäutigen Fernanda Lima und Rodrigo Hilpert ausgesucht. Ganz Brasilien fragt sich jetzt was der Grund dafür ist.
Fernanda Lima hat im Gegenzug ein sehr unglückliches Interview gegeben, indem sie gesagt hat, dass sie nicht versteht, warum sie so angegriffen wird. Sie würde doch immer brav ihre Steuern zahlen. Als ob das Eine etwas mit dem Anderen zu tun hätte!
Jeder Artikel zum Thema provoziert seitdem eine Unzahl an Kommentaren, die meist zeigen, wie wenig sich Brasilien mit seinem eigenen Rassismusproblem auseinander gesetzt hat. Viele leugnen diese Art von Diskriminierung weiterhin. Andere argumentieren, dass dunkelhäutige Moderatoren Brasilien besser repräsentieren würden. Der versteckte Rassismus dahinter, denn es schließt asiatisch-, europäisch und indigen-stämmige aus, ist scheinbar nicht klar.  
Schön wäre es, wenn nach Qualität und nicht nach Aussehen entschieden werden würde und da würde ich persönlich sicherlich Pitanga/Ramos vorziehen.

Es handelt sich aber auch um einen innerbrasilianischen Streit zwischen den Regionen. Während Camila Pitanga aus Rio de Janeiro (Südosten)und Lázaro Ramos aus Salvador (Nordosten), also dem Bundesstaat Bahia, in dem die Auslosung stattfindet, stammen, sind Fernanda Lima und Rodrigo Hilpert in den südlichen Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Catarina geboren. 

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